Quantitative und Qualitative Prognoseverfahren
Klassische quantitative Prognoseverfahren sind durch die Verwendung vergangenheits-orientierter, quantitativer Daten verbunden mit dem Einsatz mathematisch-statistischer Modelle gekennzeichnet. Dabei wird davon ausgegangen, dass in der Vergangenheit beobachtete Gesetzmäßigkeiten auch in der Zukunft ihre Gültigkeit behalten.
Im Rahmen der strategischen Unternehmensplanung werden quantitative Prognoseverfahren vor allem zur Vorhersage von Nachfragegrößen eingesetzt, die mit einer zentralen Zielgröße des Unternehmens in Beziehung gesetzt werden können. Als Beispiele sind an dieser Stelle die zu erwartende Entwicklung von Absatzvolumina oder Marktanteilen zu nennen. (vgl. Hermann, S./ von der Gathen, A.(2002): Das große Handbuch der Strategieinstrumente, S. 72)
Die zunehmende Dynamik und Komplexität der Umweltbedingungen offenbart aber die Nachteile dieser Verfahren.
Quantitative Prognosemethoden können qualitative Größen wie politische, gesellschaftliche und technische Entwicklungen nur ungenügend erfassen. Auch Strukturbrüche können durch die Voraussetzung dauerhaft gültiger Gesetzmäßigkeiten nicht berücksichtigt werden. (vgl. Helm, R./Satzinger, M. (1999): Strategische Unternehmensplanung mittels Szenario-Analysen, in: Wisu Heft 7, S. 961f.)
Qualitative Prognoseverfahren versuchen durch die Einbindung und Analyse qualitativer Aspekte der vorliegenden Problemstellung diese Nachteile auszumerzen. Zentrales Merkmal von qualitativen Prognoseverfahren ist die Erfassung von subjektiven Einstellungen und Meinungen, die meist über entsprechende Befragungstechniken erhoben werden.
Die Szenario-Technik als Instrument der strategischen Unternehmensplanung verarbeitet sowohl quantitative als auch qualitative Informationen.